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Spezialkräfte der deutschen Polizei haben in Schwerin einen unter Terrorverdacht stehenden Syrer festgenommen und damit nach den Worten von Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) einen „schweren Terroranschlag in Deutschland“ verhindert. Wie die Bundesanwaltschaft mitteilte, soll der 19-Jährige einen Bombenanschlag mit hochexplosivem Sprengstoff geplant und bereits konkret vorbereitet haben.

Sein Ziel sei es gewesen, möglichst viele Menschen zu töten und zu verletzen. Wie Behördensprecherin Frauke Köhler in Karlsruhe am Dienstag weiter sagte, hatte der junge Mann über das Internet auch Kontakt zu einer Person, die sich selbst als „Soldat des Kalifats“, also als Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), bezeichnete.

Im Zusammenhang mit der Festnahme am frühen Dienstag gab es in insgesamt drei Wohnungen in Schwerin und auch in Räumen in Hamburg Durchsuchungen. Nach Angaben eines Polizeisprechers deuten die sichergestellten Utensilien auf den geplanten Bau eines Sprengsatzes mit großer Wirkung hin. Hinweise auf einen konkreten Anschlagsort gab es dem Vernehmen nach nicht. Spezialkräfte der Bundespolizei, des Bundeskriminalamtes und der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommerns hatten den Verdächtigen gegen 6.00 Uhr in einem Plattenbau im Schweriner Stadtteil Neu Zippendorf festgenommen, in dem zahlreiche Flüchtlinge untergebracht sind.

Die Gefährdungslage in Deutschland sei unverändert hoch. Angesichts der anhaltenden Bedrohung durch islamistischen Terrorismus arbeiteten die Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern, national und international eng und gut zusammen und handelten „wenn nötig entschlossen und konsequent“, betonte der Minister. Seinen Angaben zufolge hatte die Überwachung der Internetkontakte im Sommer auf die Spur des jungen Syrers geführt. Er habe dort alles bestellt, was man zum Bau einer Bombe benötigt, sagte de Maiziere.

Laut Bundesanwaltschaft hatte der Syrer spätestens im Juli mit der Beschaffung elektronischer Bauteile und Chemikalien begonnen – darunter Schwefelsäure und Wasserstoffperoxid enthaltende Oxidatorlösungen. Beide Chemikalien sind neben Aceton Bestandteile des hochexplosiven Sprengstoffs TATP. Dieser sollte offenbar als Initialsprengstoff für eine größere Sprengladung dienen. Es seien auch Bauteile für eine Fernzündung gefunden worden.

Wie die Sprecherin der Bundesanwaltschaft, Frauke Köhler, sagte, ist der Einfluss der möglichen IS-Kontaktperson noch nicht geklärt. „Wir wissen aber nicht, wer diese Person ist, und wir wissen nicht, ob er ihn (den Festgenommenen) in seinen Plänen bestärkt hat“, sagte sie. Es gebe keine belastbaren Anhaltspunkte dafür, dass weitere Personen an der Anschlagsvorbereitung beteiligt waren. Deshalb werde gegen den Syrer zunächst nicht wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt, sondern wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat.

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