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István Szávay (Fotoquelle: Youtube Screenshot)

Die Jobbik reichte einen Entschließungsantrag ein, mit der Forderung, das Jahr 2020 zum Trianon-Gedenkjahr zu erklären. Aber aufgrund der Ablehnung der Fidesz gelangte der Entwurf nicht zur Abstimmung ins Parlament.

Parlamentsabgeordnete István Szávay und Parlamentsabgeordnete Gergely Farkas:
„Die Jobbik, die Bewegung für ein besseres Ungarn, reichte einen Entschließungsantrag im ungarischen Parlament ein, mit dem wir initiieren wollten, dass das Parlament das Jahr 2020 zum Trianon-Gedenkjahr erklärt. Das Ziel unseres Antrags war und ist es, der nationalen Tragödie, die vor 100 Jahren geschah, würdig gedenken zu können.

Selbstverständlich aber auch jener Geschehnisse zu gedenken, die infolge Trianons im Laufe der letzten 100 Jahre unserer Nation widerfahren sind. Gemäß dem schandvollen Friedensdiktat wurden 70% des ehemaligen Ungarn abgetrennt und 1/3 der ungarischen Bevölkerung fiel unter Fremdherrschaft, und die Konsequenzen haben bis heute noch große Auswirkungen.

Mit unserem Antrag blicken wir natürlich auch in die Zukunft, da unsere ungarischen Brüder und Schwestern der abgetrennten Gebiete, auch heute noch nicht als gleichrangige Staatsbürger in ihrer eigenen Heimat leben dürfen. Die Versprechen der benachbarten Völker wurden bis heute nicht erfüllt. Man denke nur an die Entscheidung der rumänischen Nationalversammlung vom 1. Dezember 1918, die damals in Weissenburg (ung. Gyulafehérvár) die absolute Freiheit aller zusammen lebenden Völker versprochen hatte.

In den Jahren des Kommunismus durften Generationen weder etwas über die, in den getrennten Gebieten lebenden, Ungarn erfahren noch das nationale Zusammengehörigkeitsgefühl erleben. Deswegen ist es äußerst wichtig, dass wir der jungen Generation die Tragödie von Trianon bewusst machen, und unsere Aufmerksamkeit darauf richten, dass die ungarische Nation, unabhängig von den gesetzten Grenzen, einig und unteilbar ist.
Die Jobbik sieht den eingereichten Antrag bloß als Verhandlungsbasis. In diesem Sinne baten wir alle Parteien des Parlaments, dem Antrag zuzustimmen, damit er als eine gemeinsame Vorlage eingereicht werden kann, um ihn inhaltlich auf zumindest den kleinsten gemeinsamen Nenner bringen zu können. Aber weder die Fidesz noch die KDNP (Christlich-demokratische Volkspartei) unterstützten das Vorhaben, den Antrag im Parlament diskutieren zu können. Wohl schon in Anbetracht der kommenden Wahl versteckten sich, mit 4 Ausnahmen, die Politiker dieser Parteien feige hinter sogenannter „Stimmenthaltungen“. Neben der Jobbik stimmten nur noch die LMP („Kann die Politik anders sein“) für den Antrag. Die Sozialisten gaben gar keine Stimme an und drückten gar nichts.

Wir finden das Verhalten der Fidesz unerhört und scheinheilig. Die Regierungspartei lehnte die Unterstützung der Initiative mit fadenscheiniger Argumentation ab: Sie möchten Trianon in einem viel größeren Kontext gedenken und dessen Ursachen und den Grund, wie es dazu kommen konnte, genau beleuchten. Dieser „breitere Kontext“ schafft aber nur eines, nämlich die Unmöglichkeit sich national auf einen, wenn auch kleinsten, gemeinsamen Nenner einigen zu können. Stattdessen stellt er unnötige Erinnerungen an die teilenden Elemente des Krieges in den Vordergrund und verhindert damit ein gemeinsames, verantwortungsvolles Gedenken.

Nach dem Systemwechsel zog die Fidesz am Gedenktag von Trianon aus dem Parlament aus. In den letzten Jahren machte sie den 4. Juni von einem Trauertag zu einem Freudentag, doch nun sind parteipolitische Belange für sie wichtiger geworden, als die gesamtnationale Bedeutung darüber, dass seit fast 100 Jahren immer noch Rechtslosigkeit für ausländische Ungarn herrscht.
Trotz des desillusionierten Ergebnisses des heutigen Tages gibt die Jobbik ihre Zielsetzung nicht auf, dass wir im Jahre 2020 der Tragödie von Trianon auf würdige Art und Weise gedenken werden können. Wir werden uns nach unserem Regierungsantritt 2018 auch darum kümmern.”

Quelle: http://alfahir.hu/2017/05/30/jobbik_fidesz_trianon_emlekev_kozlemeny

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